Sizilianische Musik und Gaumenfreuden gibt es am 30. November im Grazer Congress. Im Stefaniensaal können alle Italien-Fans bei Musica & Gusto Spezialitäten von der größten aller Mittelmeerinseln verkosten und sich an lokaler Musik erfreuen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Ivents Kulturagentur. Der italienische Part des Unternehmens, Giuseppe Perna, war bei uns zum Frühstück zu Gast.
Seit 6. November 1996 lebt Giuseppe Perna in Graz. Der 51 Jahre alte gebürtige Sizilianer führt gemeinsam mit seiner Frau Astrid und dem Ehepaar Markus und Alexandra Lientscher die Ivents Kulturagentur und zeichnet für so beliebte Veranstaltungen wie das Aufsteirern, Lumagica, Trüffelmärkte, den Weihnachtsmarkt am Schloßberg oder die Sandskulpturen auf dem Grazer Hauptplatz verantwortlich. „Ich erinnere mich noch genau und besitze sogar noch die Flugkarte. Damals hat mein zweites Leben hier in Österreich begonnen“, erzählt der Italiener leidenschaftlich.
Daheim in Palermo hatte Giuseppe Politikwissenschaften studiert. „Aber ich habe eigentlich immer gearbeitet und nebenbei die Uni besucht. Schließlich bin ich der Liebe wegen nach Graz gekommen und nun bereits seit 23 Jahren glücklich mit Astrid zusammen.
2009 hat das Paar geheiratet, zwei Söhne hatten sie damals bereits. Mattia ist heute 18, sein Bruder Dario 16. „Es war eine Hochzeit mit unglaublich vielen Kindern, von allen unseren Freunden“; lacht Perna.
In Graz studierte er Kulturmanagement und machte Musik. „Meine Band heißt Vucciria, wie der bekannte Altstadtmarkt in Palermo. Wir machen sizilianische Musik, lassen uns von der italienischen Tradition inspirieren.“ Daneben mistete er in einem Reitklub die Ställe aus oder polierte in verschieden Lokalen Gläser. Auch bei den Kinderfreunden war er tätig, betreute halbtags schwer erziehbare Kinder.
Nach dem Studium wagte Giuseppe im Jahr 2000 den Schritt in die Selbstständigkeit. 2002 organisierte er gemeinsam mit seiner Frau Astrid den „Il Ballo di Casanova“, es folgte im selben Jahr das Aufsteirern. Die Ivents Kulturagentur gründeten die vier Partner im Jahr 2005 und seitdem haben sie unzählige Veranstaltungen umgesetzt. Perna ist für alle italienisch angehauchten Projekte und künstlerischen Aktivitäten zuständig.
Musica & Gusto gibt es seit dem Vorjahr. Da wurde Kulinarik aus dem Piemont, das unter anderem für seine Trüffel und den Rotwein Barolo bekannt ist, präsentiert. Für das künstlerische Programm sorgte Giorgio Conte – der kleine Bruder von Paolo Conte - mit seiner Band, die den Chanconnier und Liedermacher begleitete. Conte wird auch heuer wieder im Congress zu hören sein. Hauptakteure sind allerdings Vucciria, Giuseppes eigene Band. Perna und seine drei Kollegen spielen feinsinnige Eigenkompositionen und traditionelle Volksweisen und begeistern mit Gesang, Gitarre, Mandoline, Klarinette, Akkordeon, Saxophon, verschiedenen Flöten und Trommeln sowie der Maultrommel. Die Fröhlichkeit der Lieder und das italienische Lebensgefühl stecken das Publikum im Nu an.
„Wir wollen das andere Italien nach Graz bringen, spielen natürlich auch die bekannte Tarantella. Die Musiker von Giorgio Conte werden uns auf der Bühne begleiten, Conte selbst wird kurze, sympathische Texte bekannter sizilianischer Schriftsteller vortragen, unter anderem vom italienischen Literaturpreisträger Luigi Pirandello oder Andrea Camilleri, der die bekannte Romanfigur des Commissario Montalbano geschaffen hat.“ Im zweiten Teil, so kündigt Giuseppe an, stehen die Musiker von Contes Band im Mittelpunkt der Bühne, während er selbst Aphorismen zum Besten geben wird.
Die Kulinarik darf bei Gusto & Musica am 30. November im Grazer Congress natürlich nicht zu kurz kommen: An mehreren Stationen können die Gäste ausgewählte Produkte, die von Spitzenköchen der Region zubereitet werden, verkosten. Die Produzenten selbst sind vor Ort und erklären die Eigenschaften und Qualitäten ihrer Erzeugnisse.
Sizilien hat eine reiche und bunte kulinarische Tradition, die sich aus Einflüssen verschiedener Kulturen, entwickelt hat. Sonne, Berge und das Meer bieten die optimale Bedingung für eine Vielzahl von Lebensmitteln wie den Pistazien, Mandeln, Kapern, Zitrusfrüchten, Fisch sowie auch noch unentdeckten Schätzen. Wein vom Ätna rundet das Angebot ab.
„Musik habe ich immer als angenehme, schöne Arbeit gesehen“, schildert der Sizilianer. „Ich lebe aber nicht davon, im Gegensatz zu meinen Bandkollegen, die Profis sind.“ Er brauche seine anderen Projekte, „sie gehören zu meinem Leben, ich will mit meinen Veranstaltungen Graz bereichern“. Diese würden viel Zeit brauchen. „Es steckt unglaublich viel Vorbereitungsarbeit drin, die wird umso intensiver, je näher der Termin rückt. Mit manchen Projekten beschäftigen wir uns schon zwei Jahre im Voraus - sie sind wie Kinder, die man groß werden sieht.“
Er könne sich die Welt weder ohne Musik noch ohne gutes Essen und Trinken vorstellen, schmunzelt Giuseppe. „Ich bin an vielen Küchen interessiert, auch wenn die italienische selbstverständlich für mich die beste ist! Darum findet man auch überall italienische Restaurants.“
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