Ein Lichtblick in den Ambulanzen


Um kranke Menschen in Spitalsambulanzen kümmert sich der Grazer Verein Lichtblick. Über 20 Freiwillige helfen in verschiedenen Situationen, vor allem aber dabei, dass sich die Patientinnen und Patienten im hektischen Treiben auf den Ambulanzen zurechtfinden.

„Oftmals kommen ältere Menschen ohne Begleitung ins Spital und sind sehr rasch überfordert. Das Spitalspersonal ist stark überlastet und hat natürlich nicht die Zeit für ausführliche Gespräche und Hilfe. Es fehlt jemand, der sich um oftmals nur kleine Anliegen kümmert, einfach für sie da ist“, schildert Nicole Prutsch, Obfrau von Lichtblick, das Ziel des Vereins.

Zwei der Helferinnen von Lichtblick sind die pensionierte Musiklehrerin Renate Rinner und die ebenfalls im Ruhestand befindliche Religionslehrerin Anneliese Pieber. Wir haben sie im UKH Graz begleitet. „Wir nennen uns Patientenansprechpartner oder vielleicht auch Brückenbauer und sind bewusst keine Seniorenhilfe“, erzählen die beiden. „Zuhören und helfen ist unsere Aufgabe. Wir unterstützen Patienten in den Ambulanzen, sind Ansprechpersonen, wenn der Wartende das möchte. Egal, ob sie Wasser benötigen, eine Begleitung bis zur Toilette oder einfach nur mit jemand reden wollen.“

Gegründet wurde Lichtblick 2011 damals unter Pflegedirektorin Christa Tax am LKH Graz, gestartet wurde auf der Orthopädie. „Anfangs war dies auch mit Schwierigkeiten verbunden“, erinnert sich Nicole Prutsch. „Es gab die Sorge, Nicht-Spitals-Personal könnte hier mehr zur Hektik beitragen als zur Lösung des Problems. Aber die Leute waren von den Patientenansprechpartnern begeistert und erzählten: ,Stell dir vor, ich war im LKH und da kamen Leute auf mich zu, die unglaublich freundlich und hilfsbereit waren und sich Zeit für uns nehmen. Wir haben uns sofort wohl gefühlt.’ Ärzte und Pflegepersonal haben gespürt wie entspannt die Patienten trotz oft langer Wartezeiten sind. Dadurch entstand eine Win-Win-Win Situation für alle.“ Mittlerweile gibt es Lichtblick nicht nur am LKH Graz, sondern auch in Deutschlandsberg und Leibnitz „Wir arbeiten gerade am Aufbau in Feldbach. Des Weiteren haben wir in Graz bei den Barmherzigen Brüdern und eben am UKH ein Team.“

Renate Rinner und Anneliese Pieber sehen sich als Mädchen für alles. „Wir sind Ansprechpersonen, Kummerkasten und in gewissem Sinn auch Patientenbetreuer, auch wenn wir uns nicht so nennen dürfen.“ Die meisten der Ehrenamtlichen sind übrigens Frauen. Insgesamt 4.000 Stunden im Jahr leisten die Helfer von Lichtblick in den Ambulanzen großartige Arbeit.

Die häufigste Sorge „ihrer“ Patienten ist es, vergessen worden zu sein, weil sie schon seit längerer Zeit auf die Behandlung warten, schildern Pieber und Rinner. „Manchmal passiert es, dass die Menschen von anderswo in die Ambulanz geschickt wurden, weil die Kommunikation nicht geklappt hat. Diese würden ohne Hilfe nie drankommen. Ganz schlimm ist es, wenn Menschen auf die Rettung angewiesen sind und endlos lange Stunden auf die Rettung warten müssen.“ Manchmal müssen die Helfer sogar als Mediatoren einspringen. Manchmal komme es auch vor, dass zwei Patienten miteinander in Streit geraten, „da versuchen wir zu schlichten und das Streitthema aus der Welt zu schaffen”.

„Ich habe immer gesagt, wenn ich einmal in Pension bin, engagiere ich mich für etwas Soziales“, erzählt Pieber. „Ich halte mich an Mahatma Gandhi, der gesagt hat: ,Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt’.“ Rinner wiederum ist übrigens nicht nur für Lichtblick tätig, sondern unterstützt auch Asylwerber beim Deutschlernen.

Corona hat auch dem Verein Lichtblick zu schaffen gemacht. Während der Pandemie musste man die Hilfstätigkeit einstellen, die Zahl der Helfer verringerte sich von damals fast 50 auf die Hälfte. „Wir sind aber wieder im Aufbau“, freut sich Monika Maninger. Natürlich werden immer Freiwillige gesucht. „Wer Interesse hat uns und unsere Arbeit kennenzulernen und uns zu verstärken, kann uns jederzeit kontaktieren: www.vereinlichtblick.at, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  oder gerne auch telefonisch bei unserer Teamleiterin: Monika Maninger, Tel. 0664/3459950“.

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