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Premstätten setzt auf viele neue Akzente


Der Allgemeinmediziner Dr. Matthias Pokorn hat Ende Juni des Vorjahres das Amt des Bürgermeisters von Premstätten übernommen. Er will noch mehr Sport- und Freizeitangebote für seine Bürger schaffen. Geplant ist auch die Errichtung eines flächendeckenden Glasfaser-Netzes für Premstätten.

Seit seiner Amtsübernahme hat sich in der Gemeinde bereits einiges getan: So wurde mit dem Bau des dritten Kindergartens in Premstätten begonnen. Auch bürgerfreundliche Maßnahmen wurden gesetzt. So gelten nun am Gemeindeamt längere Öffnungszeiten, um den Einwohnern einen besseren Zugang zu den Gemeindeservices zu ermöglichen.

„Gespräche mit vielen Bürgern, aber auch mit den Vereinsobleuten von Premstätten zu führen, um deren Anliegen zu erfahren, war mir von Beginn meiner Amtszeit an sehr wichtig“, erzählt Matthias Pokorn. Mühsam einarbeiten musste sich der Allgemeinmediziner in seine neue Funktion nicht: „Ich sitze ja seit 2015 im Gemeinderat und war seit 2018 auch Vizebürgermeister. Daher kannte ich die Abläufe.“

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor zwei Jahren leitete Pokorn das Krisenteam in Premstätten. „Wir haben eine ganze Reihe von Serviceangeboten geschaffen –Lieferung von Medikamenten oder Lebensmitteln. Mein Vorgänger Anton Scherbinek hat mir da freie Hand gelassen, daher konnte ich mich gut in die Pandemiebegleitung einarbeiten. Ich habe in den zwei Jahren mit einer Menge toller Menschen zusammengearbeitet, von der Polizei über die Rettung bis hin zu unseren Nahversorgern und freiwilligen Helfern. Die Premstättner haben in dieser Zeit gezeigt, dass sie zusammenhalten – wir hatten 120 Freiwillige, die mitgeholfen haben.“

Langzeit-Bürgermeister „Burli“, der der Gemeinde 15 Jahre lang vorstand, hat den Ort natürlich geprägt. Dennoch will Nachfolger Matthias Pokorn durchaus eigene Akzente setzen: „Ich glaube, dass jeder seinen eigenen Blickwinkel auf bestimmte Themen hat und dass es da gewisse Unterschiede gibt. Das ist keineswegs negativ gemeint, aber vielleicht rücken jetzt andere Dinge stärker in den Vordergrund, die ich für wichtig halte.“

Eines der Projekte, die dem Mediziner auf dem Bürgermeistersessel am Herzen liegen, ist der Naturlehrpfad der Gemeinde. „Dieser ist fertig, er bringt Erwachsenen und Kindern die Natur näher. Sie können Tiere und Pflanzen kennenlernen, sie können die vielfältige Landschaft mit Wiesen, Äckern und Wäldern erkunden. Auf 1,2 Kilometern gibt es zahlreiche Schautafeln, die auf spielerische Weise Wissenswertes vermitteln. Der Lehrpfad wird intensiv von Volksschulen und Kindergärten genutzt.“ Ein anschließender Motorikpark soll heuer weiter ausgebaut werden.

Der Bürgermeister will auch Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung motivieren. „Wir haben das Programm Bewegung in der Schule, wo es um die Koordinationsfähigkeit geht und das direkt zeitlich an die Schule anschließt. Mit unseren Sportzentren und Fußballfeldern bieten wir zusätzlich ein umfangreiches Freizeitangebot.“ In dieses Konzept passt auch der Calisthenics-Park, einer Art zu turnen, die aus den USA kommt. „Man muss dafür nicht großartige Turnkenntnisse besitzen, das Ganze ist spielerisch im Freien, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufgebaut“, schildert der Gemeindechef.

In der Steiermark fast einzigartig, so der Bürgermeister, sei die Sommerferienaktion. „Wir bieten 90 verschiedene Programme für die Premstättner Kinder. Das reicht von Ausflügen über sportliche und kreative Programme bis hin zu mehrtägigen Camps.“ Pokorn hat die Aktion selbst sieben Jahre lang geleitet. 1.100 Anmeldungen wurden im Vorjahr abgegeben, 350 Kinder nahmen an dem Programm teil. „Die meisten Veranstaltungen sind kostenlos, nur für die größeren Ausflüge müssen die Eltern einen kleinen finanziellen Beitrag leisten.“

Ende Mai, spätestens Anfang Juni wird der neue, dritte Kindergarten der Gemeinde fertiggestellt sein. Vorerst für zwei Gruppen gedacht, kann er bis auf vier Gruppen aufgestockt werden. „Die werden wir irgendwann in der Zukunft auch benötigen.“ Neun Gruppen wird es dann in der Kommune geben, dazu kommen sechs Kinderkrippen-Gruppen.

Premstätten, so Pokorn, kann einen stetigen Zuzug verzeichnen. „Das ist einerseits eine Herausforderung, andererseits bin ich lieber Bürgermeister einer Gemeinde, die wächst, als einer, der die Bürger verliert.“ Im neuen Flächenwidmungsplan wird auf das Wachstum eingegangen: „Wir möchten eine zu starke Bodenversiegelung auch in Zukunft vermeiden“, betont der Ortschef. „Wir kaufen als Gemeinde auch Flächen zu, veräußern aber keine Grundstücke. Wir versuchen diese Flächen dann als Grünraum oder als Sportmöglichkeiten zu gestalten.“

Auch sein Premstätten einer der begehrtesten Wirtschaftsstandorte der Steiermark, was unter anderem auf die hervorragende Anbindung an das übergeordnete Straßen- und Schienennetz sowie die Nähe zum Grazer Flughafen zurückzuführen sei. „Dadurch können wir die Firmen auswählen, die sich bei uns ansiedeln.“

Die vorhandenen Betriebe sorgen für sprudelnde Gemeindeeinnahmen. Premstätten ist eine der reichsten Kommunen der Steiermark. „Das macht die Arbeit für die Bürger natürlich leichter. Aber wir werden sicher nicht das Geld beim Fenster hinauswerfen, nur weil wir es derzeit haben“, versichert der rührige Bürgermeister. Investitionen werde es vor allem in Verkehrssicherheit, Freizeitangebote, Kinderbetreuung und den Hochwasserschutz geben.

Bei der Infrastruktur hat Pokorn eine Breitbandoffensive angekündigt. „Wir haben derzeit eine sehr kupferlastige Internetanbindung, die die Bandbreite begrenzt. Deshalb wollen wir in Richtung Glasfaserkabel bis zum Haus gehen. Das ist eine Zukunftstechnologie, um die wir nicht herumkommen werden. Darum möchte ich das in unserer Gemeinde flächendeckend anbieten. Wir haben bereits mehrere Interessenten für die Realisierung, mit denen wir Gespräche führen. Ich bin zuversichtlich, dass wir noch heuer mit den Grabungsarbeiten für die Glasfaserkabel beginnen können.“

Bei diesen Grabungsarbeiten will der Bürgermeister Synergieeffekte nutzen. Derzeit werde ja die Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet, da könne man die Grabungen zusammenlegen. Die LED-Lösung für die Beleuchtung sei nicht zuletzt eine Frage der Energieeinsparung, sagt Pokorn.

Mit dem neuen Rathaus, das noch Scherbinek umgesetzt hatte, und dem Park davor sieht der Bürgermeister eine massive Aufwertung in der Ortsgestaltung. „Dadurch haben wir einen echten Hauptplatz geschaffen, der Premstätten weg vom typischen Straßendorf hin zu einem Ort mit einem Zentrum gebracht hat.“

Privat lebt der 29-Jährige Mediziner seit acht Jahren mit seiner Melanie zusammen. Sportlich gehört seine Liebe dem Fußball. „Ich habe als Amateur acht Jahre bei Sturm gekickt, derzeit spiele ich in der Kampfmannschaft von Premstätten. Dieses Jahr höre ich aber damit auf.“ Neben Schifahren und Radeln möchte sich der Bürgermeister vermehrt dem Tennis widmen.

Bgm. Dr. Matthias Pokorn

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