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„Ich verdanke Primar Nebel einfach alles“


Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht Fersada Malicevic in Pension: Die gebürtige Bosnierin, die vor kurzem ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, war 28 Jahre lang in der Privatklinik Lassnitzhöhe als Krankenschwester tätig und verabschiedete sich nun in ihre wohlverdiente Pension. Primar Dr. Günter Nebel, Betreiber der Privatklinik, feierte in einer kleinen Runde mit seiner langjährigen Mitarbeiterin den letzten Arbeitstag.

„Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, schildert Malicevic ihre zwiespältigen Gefühle. „Einerseits freue ich mich darauf, in Zukunft lang schlafen zu können, andererseits bin ich traurig, denn ich habe gerne in der Privatklinik Lassnitzhöhe gearbeitet und muss mich nun von Menschen trennen, die ich liebgewonnen habe.“

Die Bosnierin hatte in ihrer Heimat zwölf Jahre lang als diplomierte Krankenschwester gearbeitet, als dort der Bürgerkrieg ausbrach. Gemeinsam mit ihrem Mann und den zwei kleinen Kindern flüchtete sie 1992 nach Österreich. Die Familie besaß ursprünglich ein schönes Haus in Bosnien. „Als der Bürgerkrieg begann, stand plötzlich ein Offizier vor der Türe und sagte, dass wir raus müssen, denn das Haus gehört uns nicht mehr. Voller Angst und ohne Ahnung, was aus uns werden sollte, haben wir einen Koffer mit Kinderbekleidung und ein Fotoalbum gepackt und unser Haus verlassen. Die Gefühle möchte ich nicht beschreiben“, erzählt Malicevic schwermütig.

Ihre Flucht dauerte drei Tage und endete erst einmal in Schwanberg. „Nach fünf Monaten sind wir zur Caritas nach Graz gegangen und haben um Hilfe gebeten. Ich durfte zwei Wochen lang auf Kosten der Caritas Deutsch lernen und konnte dann wenigstens so viel, dass ich mich verständigen konnte. Über die Caritas kam ich mit dem Verwaltungsdirektor des damaligen Sanatoriums Lassnitzhöhe in Kontakt, der mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, in der 16 Kilometer entfernten Klinik anzufangen. Sofort nahm ich das Angebot an“, erinnert sich die frisch gebackene Pensionistin.

Anfangs arbeitete sie als Stationshilfe, weil sie noch zu wenig Deutsch konnte. Durch Fleiß und Engagement machte sie bald Karriere, ihr bosnisches Diplom wurde nach ihrer Einbürgerung in Österreich anerkannt, Primar Nebel unterstützte und förderte ihre berufliche Laufbahn.

Es folgten die Positionen als Stationsschwester, einige Zeit lang fungierte Malicevic als Pflegedienstleiterin im Sanatorium. Ab 2012 war die gebürtige Bosnierin für das Hygienemanagement der Klinik verantwortlich und besuchte auch zwei Semester lang den entsprechenden Universitätslehrgang. Sie stieg zur akademischen Expertin für Krankenhaushygiene auf und managte 13 Einrichtungen von Nebels Sanlas Holding. „Der Primar hat mir alle Ausbildungen bezahlt und erlaubt, dass ich sie in meiner Arbeitszeit mache. Ohne ihn hätte ich es nie so weit geschafft“, ist Malicevic heute noch dankbar.

„Er hat mir die Chance gegeben, ich habe sie genutzt und meinen Chef nie enttäuscht und 28 Jahre die Treue gehalten. Ich hätte für ihn alles getan“, sagt die Neo-Pensionistin mit Tränen in den Augen. „Er war ein wunderbarer Chef und Lehrherr.“

Die Pension will die Krankenschwester jedenfalls genießen. Gemeinsam mit ihrem Mann möchte sie reisen, Österreich erkunden, aber auch ihr Heimatland Bosnien besser kennenlernen. Für ihre Enkelkinder will Malicevic ebenfalls mehr Zeit haben.

Primar Nebel

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